Warum du mit deinen Liebsten Klartext sprechen solltest
In der heutigen Folge geht es um ein Thema, das viele betrifft, über das aber kaum jemand spricht: Wie kann ich meiner Familie und meinen Freunden erklären, wie es mir wirklich geht und was ich brauche?
Vielleicht fühlst du dich in deiner aktuellen Situation vom Umfeld nicht verstanden, weil niemand wirklich begreift, wie es dir geht. Weder körperlich noch emotional.
Vielleicht hast du das Gefühl, bevormundet zu werden. Als würde man dir plötzlich nichts mehr zutrauen. Oder du fühlst dich einfach nur missverstanden, weil dein Umfeld nicht einschätzen kann, was du noch kannst, was dir schwerfällt, wo du Unterstützung brauchst und wo nicht.
In dieser Folge bekommst du vier konkrete Impulse, wie du solche Gespräche führen kannst.
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Ich teile heute meine ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse mit dir und vielleicht findest du dich in vielem davon wieder. Dabei geht es um Erfahrungen, die ich nach meinen beiden Unfällen im Umgang mit meinem Umfeld gemacht habe.
Es gab Momente mit meinen Liebsten, die mich emotional sehr herausgefordert haben. Situationen, die mich an meine Grenzen gebracht und zum Handeln gezwungen haben.
Denn ich habe gemerkt: So kann ich mich nicht wohlfühlen. Und ich darf etwas verändern.
Diese Folge ist für dich, wenn du dir Unterstützung und echte Verbindung wünschst.
Wenn sich durch deine gesundheitliche Situation nicht nur dein Alltag, sondern auch deine Beziehungen spürbar verändert haben.
Wenn du dir wünschst, dass dein Umfeld dich trägt und dir durch Nähe, Verständnis und Echtheit neue Kraft schenkt.
Wenn du dir Verlässlichkeit wünschst.
Mitgefühl – nicht Mitleid. Und Vertrauen in deine Fähigkeiten.
Wenn du gesehen und ernst genommen werden möchtest.
Wenn du dir echte Verbindung wünschst, die dich nicht erschöpft, sondern nährt.
Ich möchte dir heute sagen:
Du bist nicht allein.
Und es ist okay, dir all das zu wünschen.
Ich kenne das gut: Mein Alltag war nach beiden Unfällen auf einmal so herausfordernd und hat mich unglaublich viel Kraft gekostet.
Nicht nur mein Körper und mein Alltag hatten sich verändert, sondern auch ich selbst.
Meine Bedürfnisse, meine Belastungsgrenzen, mein ganzes Erleben – all das war plötzlich anders. Nicht nur ich selbst musste mich neu kennenlernen, auch meine Beziehungen haben sich gewandelt.
Mein Umfeld hat sehr unterschiedlich reagiert, denn auch für sie hatte sich vieles verändert.
Manche Menschen waren da, haben gefragt, unterstützt. Andere haben sich zurückgezogen oder einfach übernommen.
Alles – wirklich alles – hatte sich verändert.
Mir wurde klar: Wenn ich echte Verbindung leben und die Beziehungen zu den Menschen in meinem Leben aufrechterhalten möchte, braucht es vor allem eins: klare Kommunikation.
Denn nur wenn wir aussprechen, was wir brauchen – und was nicht – können Missverständnisse vermieden und unsere Bedürfnisse wirklich verstanden werden.
Das schafft nicht nur Entlastung, sondern auch Nähe, Vertrauen und echtes gegenseitiges Verständnis.
Mit meiner Expertise als systemische Coachin kann ich dir sagen:
Ein offenes Gespräch kann unglaublich viel bewirken – für dich und dein Umfeld.
Es ist ein wichtiger Schritt, um deine Bedürfnisse sichtbar zu machen, deine Selbstbestimmung zu wahren und deine Beziehungen zu stärken.
Deshalb teile ich jetzt vier Impulse mit dir, die dir dabei helfen können, ein solches Gespräch gut vorzubereiten.
Das erste was ich dir mitgeben kann, ist:
🕊️ Finde den richtigen Moment – So gelingt dir ein Gespräch in deiner Kraft
Vielleicht kennst du das auch: Wenn die Beschwerden stark sind, Schmerzen oder Erschöpfung überhand nehmen, richtet sich die gesamte Aufmerksamkeit auf den Körper. In solchen Momenten fällt es schwer, zuzuhören, Informationen aufzunehmen oder sich auf ein Gespräch einzulassen. Der Fokus liegt dann nicht auf dem Miteinander, sondern auf dem Überleben. Und genau dann ist kein Raum für offene, klare Kommunikation.
Was mir geholfen hat: Ich habe angefangen, bewusst zu beobachten, wann am Tag meine besten Phasen sind. Wann fühle ich mich halbwegs wohl? Wann bin ich aufnahmefähig und innerlich ruhiger? Für mich war das meist der Vormittag, da war ich noch nicht so erschöpft und konnte mich besser konzentrieren. Deshalb habe ich wichtige Gespräche möglichst in diese Zeit gelegt. Meine Schmerzen waren oft unberechenbar, aber ich konnte zumindest den Rahmen beeinflussen: eine angenehme Sitzposition, eine Tasse Tee, möglichst wenig Ablenkung.
Mein Impuls für dich: Wähle einen Zeitpunkt für Gespräche, an dem deine Beschwerden möglichst erträglich sind. Vermeide Übermüdung, denn dein Körper braucht Energie, um sich wirklich auf den Austausch einzulassen.
Frag dich: Wann bist du in deiner Kraft? Morgens? Am späten Vormittag? Oder eher abends, wenn du zur Ruhe kommst? Und überleg auch: Was brauchst du, um dich wohlzufühlen? Vielleicht eine kuschelige Decke, ein warmer Tee, eine angenehme Atmosphäre? Mach es dir so angenehm wie möglich – denn je wohler du dich fühlst, desto besser kannst du dich mitteilen.
Etwas, das mir persönlich sehr geholfen hat, ist:
🧡 Sprich offen über deine Bedürfnisse – damit echte Unterstützung möglich wird
Fühlst du dich manchmal allein gelassen oder überfordert? Vielleicht hast du das Gefühl, dass dein Umfeld nicht wirklich versteht, was in dir vorgeht oder was du gerade brauchst.
Manche Menschen bieten Hilfe an, doch irgendwie fühlt es sich nicht wie eine echte Entlastung an. Vielleicht wünschst du dir mehr Unterstützung oder einfach eine andere Art davon.
Ich habe für mich gelernt:
Je klarer ich meine Bedürfnisse kommuniziert habe, desto besser konnte mein Umfeld wirklich nachvollziehen, wie es mir geht. Sie konnten meine Perspektive verstehen und darauf reagieren.
Das hat vieles leichter gemacht und zu mehr Nähe geführt.
Was mir dabei auch bewusst geworden ist:
Auch mein Umfeld war indirekt von meiner Situation betroffen.
Sie mussten selbst erst lernen, damit umzugehen und konnten nicht erahnen, was in mir vorgeht, wenn ich es ihnen nicht zeige.
Meine Offenheit hat es ihnen ermöglicht, mich besser zu verstehen und sensibler auf mich einzugehen.
Nimm dir also einen Moment und frag dich:
Welche Bedürfnisse habe ich gerade wirklich?
Werde dir darüber klar und sprich sie aus.
Erkläre deinem Gegenüber, wie du dich fühlst, was dir wichtig ist – ganz ohne Vorwurf, sondern in dem Wunsch, dich verständlich zu machen.
Zum Beispiel:
Vielleicht wünschst du dir, wieder einmal ein Mittagessen selbst zuzubereiten, obwohl deine Küche nicht rollstuhlgerecht ist.
Dann darfst du das sagen. Erkläre, dass es dir um das Gefühl geht, wieder etwas Alltägliches selbst tun zu können.
Weil es dir gefehlt hat. Weil es dir ein Stück Selbstbestimmung zurückgibt.
Wichtig ist:
Es geht nicht darum, dass dein Gegenüber all deine Bedürfnisse erfüllen muss.
Aber indem du sie aussprichst, gibst du ihm die Möglichkeit, dich wirklich zu sehen und zu verstehen, was dir gerade wichtig ist.
Schon das kann enorm entlastend sein – für beide Seiten.
Darüber hinaus möchte ich dir auch diesen Gedanken mit auf den Weg geben:
🤝 Erkläre deinem Umfeld, wie sie dich konkret unterstützen können
Vielleicht kennst du das auch:
Du hast jemandem aus deinem Umfeld mitgeteilt, dass du dir wünschst, wieder einmal ein Mittagessen selbst zuzubereiten. Für dich ist klar, was das bedeutet: Du brauchst jemanden, der dir bei Bedarf die Utensilien aus den oberen Schränken reicht und dich ansonsten einfach machen lässt.
Doch dann läuft es ganz anders:
Die Person bleibt die ganze Zeit an deiner Seite, greift immer wieder ein, will dir nur helfen – doch für dich fühlt es sich wie Bevormundung an.
Oder umgekehrt: Sie ist gar nicht mehr im Raum, weil sie dir deinen Freiraum lassen möchte, obwohl du dir eigentlich gewünscht hättest, dass sie in der Nähe bleibt und bei Bedarf hilft.
Was ich daraus gelernt habe:
Offen über meine Bedürfnisse zu sprechen ist wichtig – aber klar zu erklären, wie genau Unterstützung aussehen kann, ist mindestens genauso entscheidend.
Denn sonst entstehen leicht Missverständnisse.
Du hast ein Bild im Kopf – dein Gegenüber ein ganz anderes.
Deshalb:
Tausch dich mit der Person aus. Sag ihr nicht nur was du brauchst, sondern auch wie du dir Unterstützung konkret vorstellst.
Zum Beispiel:
„Ich möchte das Mittagessen selbst zubereiten – kannst du mir bitte nur dann helfen, wenn ich dich direkt darum bitte? Es gibt ein paar Dinge, an die ich alleine nicht rankomme, aber den Rest würde ich gern selbst machen.“
Frag auch dein Gegenüber:
„Wie fühlt sich das für dich an? Ist das für dich machbar?“ Was brauchst ihr, damit sich das für euch beide stimmig anfühlt?
So entsteht ein echtes Miteinander – mit Respekt, Klarheit und gegenseitigem Verständnis.
Denn gute Unterstützung fühlt sich nie einseitig an. Sie entsteht im Dialog.
✨ Wenn es dir schwerfällt, deine eigenen Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen oder sie mitzuteilen - du musst da nicht allein durchgehen.
Als systemische Coachin begleite ich Menschen genau auf diesem Weg – achtsam, klar und auf Augenhöhe.
Den Link zu meiner Webseite findest du in der Beschreibung unter dieser Folge.
Dort kannst du dir ganz unkompliziert ein Erstgespräch mit mir vereinbaren. Ich freue mich, dich kennenzulernen. 💛
🦋 Zeig dich – auch wenn es Mut kostet
Und zuletzt der herausforderndste Impuls und gleichzeitig der heilsamste: Zeig dich. Mit allem, was ist, auch wenn es Mut kostet.
Kostet es dich Überwindung, über deine Bedürfnisse zu sprechen? Ist es ungewohnt, vielleicht sogar unangenehm?
Ich kenne das nur zu gut. Auch für mich war es anfangs herausfordernd. Aber ganz ehrlich: Ich bin heute unglaublich stolz und froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Denn daraus sind Freundschaften entstanden, die noch tiefer, ehrlicher und tragender geworden sind. Mich so offen und ehrlich zu zeigen, ist für mich zu einem Geschenk geworden.
Geh raus aus der Komfortzone
Vieles hat sich in deinem Leben verändert, vielleicht auch deine Beziehungen. Trau dich, dich zu öffnen, auch wenn es Mut erfordert. Du hast jetzt konkrete Impulse, wie du es angehen kannst. Also los – öffne neue Türen für dich.
Denk daran:
Ein liebevoller, wertschätzender Umgang ist dabei ganz wichtig – mit dir selbst und mit dem Menschen, mit dem du sprichst.
Sammle deinen Mut und geh los – für dich. Und für diese Verbindung.
Denn dieser Mensch ist dir wichtig. Sonst würdest du dir all das nicht so zu Herzen nehmen. 💛
Ich hoffe von Herzen, dass dich diese Impulse berührt und gestärkt haben – auf deinem Weg zu mehr Klarheit, Vertrauen und echten Verbindungen. Du bist nicht allein, und jeder Schritt, den du gehst, ist wertvoll.
Wenn dir diese Folge gefallen hat, würde es mich sehr freuen, wenn du meinen Podcast abonnierst. So verpasst du keine weiteren Lichtblicke, die dich auf deinem Weg begleiten können.
Vielleicht kennst du auch jemanden, dem diese Worte gerade gut tun würden – teile die Folge gerne, denn das offene Aussprechen von Bedürfnissen kann so viel verändern und bereichern.
Danke, dass du heute hier warst und dich auf diese Reise eingelassen hast.
Bis wir uns wiederhören:
Lass uns gemeinsam Lichtblicke sammeln. 🌟
Deine Tanja
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